Kochtipps & Tricks

So machst du Pancakes fluffig: Das ist der Geheimtrick mit dem Teig

Deine Pancakes werden immer dünn und gummiartig? Dann machst du wahrscheinlich einen klassischen Fehler beim Teig. Mit diesem simplen Trick werden sie garantiert so fluffig, dass sie fast vom Teller hüpfen.

Kochtipps & Tricks  |  Lesezeit: ca. 9 Min.
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Zwischenablage

Du stehst am Sonntagmorgen in der Küche, hast Lust auf perfekte Pancakes und am Ende liegen wieder diese dünnen, zähen Dinger auf dem Teller. Frustrierend, oder? Dabei sehen die Pancakes in Cafés oder auf Instagram immer so herrlich dick und luftig aus. Das Geheimnis liegt tatsächlich nicht in exotischen Zutaten oder komplizierten Techniken, sondern in einem winzigen Detail bei der Teigzubereitung.

Viele Hobbybäcker machen nämlich genau einen Fehler: Sie rühren den Teig zu lange und zu gründlich. Klingt paradox, ist aber so. Während wir bei Kuchenteig oft minutenlang rühren, bis alles schön glatt ist, brauchen Pancakes das komplette Gegenteil. Der Teig darf ruhig etwas klumpig bleiben – ja, du hast richtig gelesen.

Die Wissenschaft dahinter: Warum weniger rühren mehr bringt

Beim Rühren von Mehl mit Flüssigkeit bildet sich Gluten, ein Eiweißnetzwerk, das dem Teig Struktur verleiht. Bei Brot ist das super, bei Pancakes wird's problematisch. Je mehr du rührst, desto mehr Gluten entwickelt sich und desto zäher werden deine Pancakes. Spannend dabei ist, dass sich dieser Effekt schon nach wenigen Rührbewegungen zeigt.

Professionelle Bäcker sprechen hier vom "Overmixing" – einem Begriff, den auch du dir merken solltest. Übermischter Teig führt zu dichteren, gummiartigen Pancakes, die eher an Kautschuk erinnern als an luftige Leckereien. Das Backpulver kann seine Arbeit nicht richtig machen, wenn der Teig zu fest und kompakt ist.

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Backpulver reagiert bereits beim ersten Kontakt mit Flüssigkeit. Rührst du zu lange, verpufft ein Teil der Triebkraft schon in der Schüssel statt später in der Pfanne. Deshalb sollte der Teig möglichst schnell verarbeitet werden, nachdem alle Zutaten zusammengekommen sind.

Der Geheimtrick: Die Zwei-Schüssel-Methode

Hier kommt der eigentliche Kniff ins Spiel. Statt alles in einer Schüssel zu verrühren, arbeitest du mit zwei separaten Behältern. In die erste kommen alle trockenen Zutaten: Mehl, Backpulver, Zucker und eine Prise Salz. In die zweite wandern die flüssigen Komponenten: Milch, Eier und geschmolzene Butter.

Beide Mischungen bereitest du getrennt vor. Die trockenen Zutaten kannst du ruhig gut vermengen – hier schadet gründliches Arbeiten nicht. Bei den flüssigen Zutaten reicht es, wenn Eigelb und Eiweiß gut mit der Milch verbunden sind. Die geschmolzene Butter sollte nicht mehr heiß sein, sonst stockt das Ei.

Jetzt kommt der entscheidende Moment: Du gießt die Flüssigkeit zu den trockenen Zutaten und rührst nur so lange, bis gerade eben alles feucht ist. Das bedeutet wirklich nur wenige Bewegungen mit einem Löffel oder Schneebesen. Der Teig darf – nein, er soll – noch klumpig aussehen. Kleine Mehlnester sind völlig normal und sogar gewünscht.

Timing ist alles: Warum Pancake-Teig nicht warten mag

Anders als andere Teige solltest du Pancake-Teig nicht lange stehen lassen. Das Backpulver beginnt sofort zu arbeiten, sobald es mit Flüssigkeit in Berührung kommt. Nach etwa zehn Minuten ist bereits ein Großteil der Triebkraft verbraucht. Deshalb gilt: Teig fertig, ab in die Pfanne.

Manche schwören darauf, den Teig für fünf Minuten ruhen zu lassen, damit das Mehl die Flüssigkeit besser aufnehmen kann. Das funktioniert auch, aber länger sollte es wirklich nicht werden. Am besten bereitest du schon während der Teigzubereitung die Pfanne vor, damit du direkt loslegen kannst.

Ein praktischer Tipp nebenbei: Wenn du öfter Pancakes machst, kannst du die trockenen Zutaten in größeren Mengen vormischen und portionsweise aufbewahren. So hast du immer eine schnelle Basis parat und musst nur noch die flüssigen Zutaten dazugeben.

Die richtige Konsistenz erkennen: So sieht perfekter Pancake-Teig aus

Guter Pancake-Teig ist dickflüssig, aber nicht fest. Er sollte langsam vom Löffel tropfen, nicht fließen wie Wasser, aber auch nicht so dick sein, dass er in Klumpen fällt. Die Konsistenz erinnert ein bisschen an dicke Sahne oder Joghurt. Ist der Teig zu dünn, werden die Pancakes flach. Ist er zu dick, werden sie zwar hoch, aber schwer und kompakt.

Die Klümpchen im Teig sind übrigens kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal. Sie zeigen dir, dass du nicht zu viel gerührt hast. Beim Backen lösen sie sich von selbst auf oder bleiben als kleine, luftige Taschen im fertigen Pancake. Manche Profiköche sagen sogar: "Wenn der Teig glatt aussieht, hast du schon verloren."

Sollte dein Teig doch mal zu dick geraten sein, kannst du vorsichtig einen Schluck Milch unterrühren. Aber wirklich nur einen Schluck und nur zwei, drei Mal umrühren. Mehr nicht. Die Versuchung ist groß, alles schön glatt zu machen, aber widerstehe ihr.

Profi-Tipps für extra fluffige Pancakes

Neben der richtigen Rührtechnik gibt es noch ein paar weitere Kniffe, die deine Pancakes auf das nächste Level heben. Einer davon ist die Verwendung von Buttermilch statt normaler Milch. Die Säure in der Buttermilch reagiert mit dem Backpulver und sorgt für zusätzliche Triebkraft. Außerdem verleiht sie einen leicht säuerlichen Geschmack, der super zu süßen Toppings passt.

Ein weiterer Trick ist das Trennen der Eier. Das Eigelb kommt zu den flüssigen Zutaten, das Eiweiß schlägst du zu steifem Schnee und hebst es ganz zum Schluss vorsichtig unter den Teig. Das bringt noch mal extra Luft in die Sache. Allerdings ist das schon eher was für fortgeschrittene Pancake-Bäcker, denn das Eiweiß muss wirklich behutsam untergehoben werden.

Die Temperatur der Zutaten spielt ebenfalls eine Rolle. Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben, bevor du sie verarbeitest. Kalte Milch und warme, geschmolzene Butter vertragen sich nicht gut und können zu einem ungleichmäßigen Teig führen. Die geschmolzene Butter sollte lauwarm sein – warm genug, um flüssig zu bleiben, aber nicht so heiß, dass sie das Ei stocken lässt.

Die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest

Der größte Fehler ist natürlich das Überrühren, aber es gibt noch andere Stolperfallen. Viele verwenden zu altes Backpulver. Das Zeug verliert mit der Zeit seine Wirkung, besonders wenn es feucht gelagert wird. Ein einfacher Test: Gib einen Teelöffel Backpulver in warmes Wasser. Sprudelt es kräftig, ist es noch gut. Passiert nichts, gehört es in den Müll.

Ein anderer klassischer Fehler ist die falsche Pfannentemperatur. Viele machen sie zu heiß, weil sie ungeduldig sind. Die Pancakes werden dann außen dunkel, bevor sie innen durchgebacken sind. Die richtige Temperatur erkennst du an einem einfachen Test: Spritz ein paar Wassertropfen in die Pfanne. Tanzen sie und verdampfen nach wenigen Sekunden, ist die Temperatur perfekt.

Auch zu wenig Fett in der Pfanne kann problematisch werden. Die Pancakes kleben dann fest und reißen beim Wenden. Ein kleiner Klecks Butter oder neutrales Öl sollte es schon sein. Manche nehmen sogar Kokosöl – das verleiht einen dezenten exotischen Geschmack.

Variationen des Grundrezepts: Mehr als nur Mehl und Milch

Sobald du die Grundtechnik beherrschst, kannst du experimentieren. Vollkornmehl macht die Pancakes nussiger, aber auch schwerer. Am besten ersetzt du nur die Hälfte des normalen Mehls durch Vollkornmehl. Haferflocken, fein gemahlen, geben eine interessante Textur und machen die Pancakes sättigender.

Bananen sind ein beliebter Zusatz. Eine zerdrückte, reife Banane in den Teig gerührt macht die Pancakes süßer und saftiger. Aber Achtung: Bananen enthalten viel Feuchtigkeit, deshalb musst du eventuell etwas mehr Mehl dazugeben. Blaubeeren funktionieren auch super, sollten aber erst kurz vor dem Backen vorsichtig untergehoben werden.

Wer es gerne würzig mag, kann mit Zimt, Vanille oder sogar einer Prise Kardamom experimentieren. Diese Gewürze kommen zu den trockenen Zutaten und werden dort schon gut vermischt. So verteilen sie sich gleichmäßig im Teig, ohne zusätzliches Rühren zu erfordern.

Das perfekte Timing beim Backen

Gute Pancakes brauchen Geduld. Der erste Tropfen Teig in die Pfanne sollte leise zischen, aber nicht wild sprudeln. Dann gibst du etwa eine kleine Kelle Teig pro Pancake dazu. Die Größe ist Geschmackssache – manche mögen sie klein und dick, andere größer und etwas flacher.

Das Wenden ist der kritische Moment. Die Unterseite sollte goldbraun sein und am Rand kleine Bläschen aufsteigen und platzen. Das dauert meist zwei bis drei Minuten. Wenn du zu früh wendest, fällt der Pancake zusammen. Zu spät, und er wird zu dunkel. Ein dünner Pfannenwender funktioniert besser als ein dicker Pfannenwender.

Die zweite Seite braucht meist nur noch eine bis zwei Minuten. Sie wird nie so schön gleichmäßig braun wie die erste, aber das ist völlig normal. Profis erkennen den perfekten Zeitpunkt am Geruch – die Pancakes riechen dann herrlich nach gebackenem Teig mit einer leichten Butternote.

Häufige Probleme lösen: Was tun, wenn's schief geht?

Manchmal klappt's trotz aller Theorie nicht auf Anhieb. Sind die Pancakes zu flach, war wahrscheinlich das Backpulver zu alt oder der Teig zu dünn. Werden sie außen zu dunkel, bevor sie innen gar sind, ist die Pfanne zu heiß. Kleben sie fest, war zu wenig Fett in der Pfanne oder die Temperatur noch nicht richtig.

Schwere, gummiartige Pancakes sind fast immer ein Zeichen für zu viel Rühren. Das passiert besonders oft, wenn man versucht, alle Klümpchen zu beseitigen. Lass sie einfach drin – sie gehören dazu. Falls deine Pancakes zu süß oder zu fade sind, liegt's meist an der Zucker- oder Salzmenge. Eine Prise Salz verstärkt übrigens alle anderen Geschmäcker.

Ein typisches Problem bei Anfängern: Die ersten Pancakes der Serie werden oft nichts, die späteren werden besser. Das liegt daran, dass die Pfanne erst ihre optimale Temperatur finden muss. Lass dich davon nicht entmutigen – der erste ist quasi der Testlauf.

Aufbewahrung und Resteverwertung

Frische Pancakes sind natürlich am besten, aber manchmal bleibt was übrig. Im Kühlschrank halten sie sich zwei bis drei Tage, allerdings werden sie nicht mehr ganz so fluffig. Zum Aufwärmen eignet sich der Toaster besonders gut – das macht sie wieder etwas knuspriger. Die Mikrowelle geht auch, macht sie aber eher weich und schwammig.

Pancakes lassen sich sogar einfrieren. Einzeln verpackt oder mit Backpapier getrennt überstehen sie problemlos ein paar Wochen in der Tiefkühltruhe. Zum Auftauen einfach bei Zimmertemperatur liegen lassen oder direkt aus dem Gefrierfach in den Toaster.

Aus älteren Pancakes lassen sich übrigens tolle andere Sachen machen. In Stücke gerissen und mit Milch und Ei vermengt ergeben sie einen leckeren Auflauf. Oder du machst Pancake-Croutons für Obstsalat – einfach würfeln und in der Pfanne rösten, bis sie knusprig sind.

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