Cremige vegane Lasagne mit Spinat und Champignons

Diese pflanzliche Lasagne steht dem Original in nichts nach. Cremige Béchamel trifft auf würzige Pilze und frischen Spinat – Wohlfühlessen pur.


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Benötigte Zutaten

4 Portionen

    Lasagne ohne Fleisch und Milchprodukte – das klingt erst mal nach einem ziemlichen Kompromiss. Doch wer einmal diese vegane Variante mit Spinat und Champignons probiert hat, merkt schnell: Hier geht nichts verloren vom ursprünglichen Genuss. Im Gegenteil. Die pflanzliche Béchamel wird durch Hefeflocken so käsig und würzig, dass selbst eingefleischte Lasagne-Fans staunen werden. Dazu kommen die erdigen Aromen der Pilze, die sich perfekt mit dem mineralischen Geschmack des Spinats verbinden.

    Spannend ist dabei, dass vegane Soßen oft sogar cremiger werden als ihre tierischen Vorbilder. Das liegt daran, dass Sojamilch weniger Eiweiß enthält als Kuhmilch und deshalb seltener gerinnt. Die Margarine sorgt für die nötige Bindung, während die Hefeflocken – quasi das Geheimnis jeder guten veganen Küche – für den herzhaften Umami-Geschmack verantwortlich sind. Muskat gibt der Béchamel zusätzlich diese typische italienische Note, die man von der klassischen Lasagne kennt.

    Was diese Lasagne besonders macht, ist aber nicht nur der Geschmack. Sie ist auch deutlich bekömmlicher als das Original. Keine schweren Käseschichten, die im Magen liegen, kein Hackfleisch, das stundenlang verdaut werden muss. Stattdessen liefern die Champignons wertvolles Protein und B-Vitamine, während der Spinat mit Eisen und Folsäure punktet. Die passierte Tomate bringt Lycopin mit – einen Pflanzenstoff, der besonders gut aus erhitzten Tomaten aufgenommen wird. Kein Wunder also, dass sich nach diesem Essen niemand schlapp und übersättigt fühlt, sondern angenehm gesättigt und zufrieden.

    Die perfekte vegane Béchamel zubereiten

    Der Grundstein für eine gelungene vegane Lasagne liegt in der Soße. Hier scheiden sich oft die Geister – wird sie zu dünn, läuft alles auseinander, wird sie zu dick, schmeckt sie mehlig. Das Geheimnis liegt im Timing und der richtigen Temperatur. Die Margarine sollte vollständig geschmolzen sein, bevor das Mehl dazukommt. Dann wird kräftig gerührt, bis sich eine glatte Paste bildet – die sogenannte Mehlschwitze oder Roux. Dieser Schritt dauert etwa zwei Minuten und riecht leicht nussig, wenn er richtig gemacht wird.

    Jetzt kommt der entscheidende Moment: Die Sojamilch muss unbedingt warm sein und portionsweise unter ständigem Rühren eingegossen werden. Kalte Milch würde Klümpchen verursachen, und zu schnelles Eingießen führt zu einer ungleichmäßigen Konsistenz. Mit einem Schneebesen geht das Rühren am besten – er erwischt auch die Ecken des Topfs und sorgt für eine wirklich glatte Soße. Nach etwa fünf Minuten köcheln lassen, bis die Béchamel sämig wird und den Kochlöffel überzieht.

    Champignons richtig anbraten

    Champignons haben ihre Tücken – sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und können schnell matschig werden, wenn man sie falsch behandelt. Der wichtigste Tipp: Nie waschen, sondern nur mit einem feuchten Tuch abwischen oder kurz unter fließendem Wasser abspülen und sofort trocken tupfen. Wasser dringt in die schwammige Struktur ein und macht die Pilze zu nass für eine ordentliche Bräunung.

    Die Pfanne sollte richtig heiß sein, bevor die Pilzscheiben hineinkommen. Erst dann entwickeln sie diese schöne braune Farbe und den intensiven Geschmack, den man von gut gebratenen Champignons kennt. Wichtig ist auch, die Pilze nicht zu oft zu wenden – sie brauchen Zeit, um ihre Röstaromen zu entwickeln. Man hört förmlich, wie sie in der Pfanne zischen und brutzeln. Wenn sie anfangen, ihre Flüssigkeit abzugeben, ist das völlig normal. Diese verdampft nach ein paar Minuten wieder, und dann beginnt das eigentliche Anrösten.

    Spinat vorbereiten ohne Matsch

    Frischer Spinat ist für dieses Rezept erste Wahl – er hat mehr Biss und schmeckt intensiver als die Tiefkühl-Variante. Das Problem: Er fällt beim Erhitzen extrem zusammen. Aus 250 Gramm werden locker mal nur noch 50 Gramm. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Der Trick liegt darin, den Spinat erst ganz zum Schluss zu den Pilzen zu geben und nur so lange zu erhitzen, bis er zusammenfällt.

    Zu langes Kochen macht Spinat bitter und zu weich. Außerdem verliert er dann seine schöne grüne Farbe und wird olivgrün bis bräunlich. Ein paar Minuten reichen völlig aus – der Spinat gart später in der Lasagne noch weiter nach. Salz und Pfeffer kommen erst nach dem Zusammenfallen dazu, sonst entzieht das Salz dem Spinat zusätzlich Wasser.

    Schichten wie ein Profi

    Bei der Lasagne ist die Reihenfolge entscheidend. Die passierte Tomate auf den Boden verhindert, dass die unterste Schicht Nudeln anbrennt oder zu trocken wird. Dann folgen die Lasagneplatten – sie sollten sich leicht überlappen, aber nicht zu sehr, sonst werden manche Stellen zu dick. Die vegane Béchamel kommt als nächstes, gefolgt von der Spinat-Pilz-Mischung.

    Jede Schicht sollte gleichmäßig verteilt werden, damit später jeder Bissen ausgewogen schmeckt. Ein großer Löffel oder eine Palette helfen dabei, die Soßen gleichmäßig zu verstreichen. Bei einer normalen Auflaufform (etwa 30 x 20 cm) reichen die Zutaten für drei bis vier komplette Schichten. Die oberste Schicht sollte immer Béchamel sein – sie verhindert, dass die Lasagne austrocknet, und sorgt für diese appetitliche goldbraune Oberfläche.

    Backen und die Geduld danach

    200 Grad sind die ideale Temperatur für vegane Lasagne – heiß genug, um alles durchzugaren und eine schöne Bräunung zu erreichen, aber nicht so heiß, dass die Oberfläche verbrennt, während die Mitte noch kalt ist. Nach etwa 30 Minuten beginnt die Lasagne zu blubbern – ein sicheres Zeichen dafür, dass sie heiß ist. Die goldbraune Farbe der Oberfläche kommt nach weiteren zehn Minuten.

    Hier kommt der schwerste Teil: das Warten. Frisch aus dem Ofen ist die Lasagne noch viel zu heiß und zu flüssig zum Schneiden. Die Soßen brauchen mindestens zehn, besser 15 Minuten, um zu festigen. In dieser Zeit kann man den Tisch decken oder einen Salat zubereiten. Wer zu früh schneidet, bekommt zwar den gleichen Geschmack, aber ein ziemliches Chaos auf dem Teller. Die Geduld lohnt sich – dann lassen sich saubere Stücke schneiden, die ihre Form behalten.

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