Kochtipps & Tricks

10 Küchenfehler, die jeder macht – und du ab sofort vermeiden solltest

Selbst erfahrene Hobbyköche tappen regelmäßig in die gleichen Fallen. Manche Fehler schmeckst du sofort, andere kosten dich nur unnötig Zeit und Geld. Höchste Zeit, mit den häufigsten Küchenpatzer aufzuräumen.

Kochtipps & Tricks  |  Lesezeit: ca. 8 Min.
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Zwischenablage

Jeder von uns hat schon mal ein Gericht versalzen, Nudeln verkocht oder das Fleisch in der Pfanne zäh gebraten. Solche Missgeschicke gehören zum Kochenlernen dazu. Ärgerlich wird es erst, wenn sich bestimmte Fehler einschleichen und wir sie unbewusst immer wieder wiederholen. Dann nämlich verpassen wir die Chance auf richtig leckere Gerichte – und das völlig unnötig.

Viele dieser Küchenfehler sind so subtil, dass sie uns gar nicht auffallen. Andere wiederum sind so weit verbreitet, dass wir sie für normal halten. Dabei lassen sich die meisten Probleme mit ein paar einfachen Kniffen vermeiden. Schauen wir uns also die zehn häufigsten Stolpersteine in der Küche genauer an.

1. Zu wenig Salz im Nudelwasser – der Klassiker schlechthin

Das Nudelwasser muss schmecken wie Meerwasser. Diesen Spruch kennt jeder, trotzdem wird er erstaunlich oft ignoriert. Viele Hobbyköche geben nur eine Prise Salz ins Wasser und wundern sich dann, warum ihre Pasta fad schmeckt. Richtig dosiert sind etwa 10 Gramm Salz pro Liter Wasser – das entspricht ungefähr einem gehäuften Teelöffel.

Besonders tückisch: Nudeln nehmen das Salz nur während des Kochvorgangs auf. Nachträglich salzen bringt nichts mehr. Das Salz sitzt dann nur oberflächlich auf der Pasta und schmeckt meist viel zu intensiv. Außerdem verlängert sich die Kochzeit, wenn du das Salz erst nach dem Aufkochen hinzufügst.

Übrigens solltest du das Salz immer erst ins bereits kochende Wasser geben. Salz kann nämlich kleine Kratzer am Topfboden verursachen, wenn es zu lange darin liegt. Bei beschichteten Töpfen ist das besonders ärgerlich.

2. Fleisch direkt aus dem Kühlschrank in die Pfanne

Kaltes Fleisch in die heiße Pfanne – das ist ein Rezept für zähes, ungleichmäßig gegartes Fleisch. Durch den extremen Temperaturunterschied ziehen sich die Muskelfasern schlagartig zusammen. Das Ergebnis: außen verbrannt, innen noch roh oder insgesamt einfach nur zäh.

Steaks, Schnitzel oder Hähnchenbrust sollten mindestens 20 bis 30 Minuten vor dem Braten aus dem Kühlschrank genommen werden. Bei dickeren Stücken kann es auch eine Stunde dauern, bis sie Raumtemperatur erreicht haben. Ein einfacher Test: Fühlt sich das Fleisch nicht mehr kühl an, ist es bereit für die Pfanne.

Dieser Trick funktioniert übrigens auch beim Grillen. Wer schon mal ein Steak gegrillt hat, das außen verkohlt und innen noch blutig war, kennt das Problem. Zimmerwarmes Fleisch gart viel gleichmäßiger durch.

3. Überfüllte Pfannen – weniger ist definitiv mehr

Die Pfanne ist schön groß, also passt da noch ein Stück Fleisch rein. Und noch eins. Und noch eins. Dieser Gedanke führt geradewegs zum nächsten Küchenfehler. Überfüllte Pfannen sind der Todfeind jeder schönen Röstung.

Wenn zu viel Fleisch oder Gemüse in der Pfanne liegt, sinkt die Temperatur drastisch. Statt zu braten, dämpft das Gargut dann vor sich hin. Das Ergebnis: grau statt goldbraun, weich statt knusprig. Besonders bei Pilzen wird das schnell zum Problem – sie geben nämlich viel Wasser ab.

Lieber in mehreren Portionen braten, auch wenn es etwas länger dauert. Die Pfanne sollte nie mehr als zur Hälfte gefüllt sein. Zwischen den einzelnen Stücken muss Platz bleiben, damit die heiße Luft zirkulieren kann. Wer viel auf einmal braten möchte, nimmt am besten zwei Pfannen gleichzeitig.

4. Knoblauch zuerst anbraten – ein Anfängerfehler mit Folgen

Knoblauch brennt schneller an als die meisten anderen Zutaten. Trotzdem wird er oft als erstes in die Pfanne gegeben. Das Ergebnis ist bitter und ungenießbar – verbrannter Knoblauch verdirbt das ganze Gericht.

Zwiebeln brauchen deutlich länger zum Anbraten als Knoblauch. Deshalb kommen sie zuerst in die Pfanne. Erst wenn die Zwiebeln glasig sind, kommt der Knoblauch dazu. Nach spätestens einer Minute sollte er wieder aus der Pfanne raus oder mit anderen Zutaten „gerettet" werden.

Profis geben den Knoblauch oft erst ganz am Ende dazu, nur für wenige Sekunden. So bleibt das Aroma frisch und intensiv. Alternativ kann man ihn auch roh unter die fertige Sauce mischen – das schmeckt besonders bei Pasta-Gerichten fantastisch.

5. Zu früh wenden und ständig rühren

Geduld ist eine Tugend – besonders beim Kochen. Viele Hobbyköche können aber nicht die Finger von ihrem Essen lassen. Ständig wird gerührt, gewendet und kontrolliert. Dabei entstehen die besten Röstaromen erst, wenn das Gargut in Ruhe gelassen wird.

Fleisch beispielsweise braucht Zeit, um eine schöne Kruste zu entwickeln. Wer zu früh wendet, reißt die noch nicht fertige Kruste auf. Das Fleisch klebt dann an der Pfanne fest und sieht am Ende aus wie nach einem Unfall.

Auch Gemüse profitiert von etwas Ruhe. Paprika, Zucchini oder Auberginen bekommen nur dann schöne Röststellen, wenn sie eine Weile ungestört in der Pfanne liegen bleiben. Das dauert meist länger, als man denkt – mindestens 3 bis 4 Minuten pro Seite.

6. Stumpfe Messer – gefährlich und ineffizient

Ein stumpfes Messer ist nicht nur nervig, sondern auch gefährlich. Wer schon mal versucht hat, eine Tomate mit einem stumpfen Messer zu schneiden, weiß wovon ich rede. Man braucht viel mehr Kraft, rutscht leichter ab und verletzt sich schneller.

Außerdem leiden die Zutaten unter stumpfen Messern. Tomaten werden zerquetscht statt geschnitten, Kräuter bekommen braune Ränder und Zwiebeln bringen einen zum Weinen – mehr als nötig. Ein scharfes Messer schneidet die Zellwände sauber durch, ohne sie zu zerreißen.

Messer sollten alle paar Wochen geschärft werden, je nach Nutzung. Ein Schleifstein ist die beste Lösung, aber auch Schärfgeräte aus dem Supermarkt helfen. Wichtig: Nie in die Spülmaschine damit. Die Klingen werden stumpf und der Griff kann sich lösen.

7. Falsche Pfannentemperatur – zu heiß oder zu kalt

Die richtige Temperatur zu finden, ist eine Kunst für sich. Zu heiß, und alles verbrennt. Zu kalt, und nichts wird richtig gar. Viele Hobbyköche stellen den Herd einfach auf die höchste Stufe und hoffen das Beste.

Dabei hat jede Zutat ihre optimale Temperatur. Eier brauchen mittlere Hitze, Steaks vertragen hohe Temperaturen, Gemüse mag es meist etwas gemäßigter. Ein einfacher Test für die richtige Temperatur: Ein Tropfen Wasser in die Pfanne. Zischt er sofort auf, ist sie heiß genug. Perlt er ab und tanzt durch die Pfanne, ist sie zu heiß.

Beschichtete Pfannen sollten nie zu heiß werden. Ab etwa 260 Grad können sich giftige Dämpfe bilden. Eisenpfannen oder Gusseisen vertragen dagegen auch sehr hohe Temperaturen. Wer viel anbrät, sollte in eine gute Eisenpfanne investieren.

8. Zu viel Öl – mehr hilft nicht immer mehr

Öl verhindert das Ankleben und hilft beim Rösten. Trotzdem ist mehr nicht automatisch besser. Zu viel Öl führt dazu, dass die Zutaten eher kochen als braten. Außerdem wird das Essen unnötig fettig.

Für die meisten Gerichte reichen ein bis zwei Teelöffel Öl völlig aus. Die Pfanne sollte dünn benetzt sein, mehr nicht. Wer unsicher ist, kann überschüssiges Öl mit einem Küchentuch wegwischen, bevor die Zutaten in die Pfanne kommen.

Verschiedene Öle haben unterschiedliche Rauchpunkte. Olivenöl eignet sich nicht für sehr hohe Temperaturen, Rapsöl oder Sonnenblumenöl schon. Für Steaks oder asiatische Gerichte ist Erdnussöl ideal – es wird sehr heiß, ohne zu rauchen.

9. Unpassende Topfgrößen – Energie und Zeit verschwenden

Ein kleiner Topf für große Mengen, ein riesiger Topf für wenig Inhalt – beides ist ungünstig. Im zu kleinen Topf kocht alles über, im zu großen dauert es ewig, bis das Wasser kocht. Außerdem verschwendet man unnötig Energie.

Als Faustregel gilt: Der Topf sollte zu etwa zwei Dritteln gefüllt sein. Dann stimmt das Verhältnis zwischen Inhalt und Topfgröße. Für Nudeln braucht man viel Wasser, also einen großen Topf. Für Sauce reicht ein kleiner.

Übrigens: Ein Deckel auf dem Topf reduziert die Kochzeit um bis zu 30 Prozent. Das spart Energie und Zeit. Nur beim Nudeln kochen sollte der Deckel runter – sonst kocht das Wasser über, und das wird schnell zu einer Sauerei.

10. Nicht abschmecken – der letzte Schliff fehlt

Das Gericht ist fertig, also kann es auf den Teller. Moment – hast du abgeschmeckt? Viele Hobbyköche vergessen diesen wichtigen letzten Schritt. Dabei kann ein Spritzer Zitrone, eine Prise Salz oder etwas frischer Pfeffer den Unterschied zwischen „okay" und „richtig lecker" ausmachen.

Geschmäcker entwickeln sich während des Kochens. Salz löst sich auf, Gewürze entfalten ihre Aromen, Säure verschwindet oder verstärkt sich. Was am Anfang perfekt gewürzt war, kann am Ende fad oder überwürzt sein.

Deshalb immer zum Schluss nochmal probieren und nachwürzen. Besonders bei Suppen und Saucen ist das wichtig. Ein Teelöffel Zucker kann eine zu saure Tomatensauce retten. Ein Spritzer Essig macht fade Suppen interessanter. Und frische Kräuter geben jedem Gericht den letzten Pfiff.

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