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Lachs ab ins Eisfach: So klappt es mit dem Einfrieren und Auftauen

Frischer Lachs im Angebot, aber du schaffst nicht alles auf einmal? Kein Problem! Mit der richtigen Technik bleibt dein Lieblingsfisch monatelang wie frisch gekauft. Hier erfährst du, wie's geht.

Zutaten & Wissen  |  Lesezeit: ca. 8 Min.
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Zwischenablage

Lachs gehört zu den beliebtesten Speisefischen überhaupt – und das aus gutem Grund. Sein zartes, festes Fleisch und der charakteristische Geschmack machen ihn zur ersten Wahl für viele Gerichte. Doch was tun, wenn du beim Einkauf über ein richtig gutes Angebot stolperst oder einfach einen Vorrat anlegen möchtest? Die Antwort ist simpler als gedacht: ab ins Gefrierfach damit.

Einfrieren ist nicht nur praktisch, sondern auch eine bewährte Methode, um die Qualität von Lachs über lange Zeit zu bewahren. Wer schon mal erlebt hat, wie schnell sich frischer Fisch verschlechtert, weiß diese Möglichkeit zu schätzen. Allerdings gibt es ein paar Kniffe, die den Unterschied zwischen perfekt konserviertem Lachs und einer enttäuschenden Erfahrung ausmachen.

Warum Lachs einfrieren überhaupt Sinn macht

Mal ehrlich: Frischer Lachs ist nicht gerade ein Schnäppchen. Umso ärgerlicher, wenn er im Kühlschrank vor sich hin gammelt, weil man ihn nicht rechtzeitig verarbeitet hat. Beim Einfrieren passiert das nicht. Du kaufst größere Mengen, wenn der Preis stimmt, und hast trotzdem immer die richtige Portion zur Hand.

Besonders praktisch wird es, wenn Besuch kommt. Statt hektisch zum Supermarkt zu rennen, holst du einfach das benötigte Lachsfilet aus dem Tiefkühlfach. Richtig eingefroren schmeckt es fast wie frisch – ein Unterschied, den selbst Feinschmecker kaum bemerken.

Dazu kommt noch ein Aspekt, der oft übersehen wird: Durch das Einfrieren tötest du potenzielle Parasiten ab. Gerade bei Lachs, der für Sushi oder andere rohe Zubereitungen verwendet wird, ist das ein echter Pluspunkt für die Sicherheit.

Welche Lachsarten eignen sich zum Einfrieren

Grundsätzlich lässt sich jede Art von Lachs einfrieren – frischer genauso wie bereits verarbeiteter. Frisches Lachsfilet, ganze Lachsforellen, Lachssteaks oder auch Lachsreste vom Grillen: alles kein Problem. Sogar Räucherlachs und Stremellachs können ins Gefrierfach, wobei hier besondere Regeln gelten.

Interessant ist dabei, dass sich verschiedene Lachsarten unterschiedlich verhalten. Wilder Lachs hat oft einen geringeren Fettgehalt als Zuchtlachs und friert deshalb etwas anders ein. Der Geschmack bleibt aber bei beiden Varianten erhalten, wenn du alles richtig machst.

Bei bereits mariniertem Lachs solltest du bedenken, dass sich manche Gewürze und Säuren beim Einfrieren verstärken können. Das ist nicht schlimm, kann aber den Geschmack beeinflussen. Ein Grund mehr, deine Gefrierbeutel ordentlich zu beschriften.

Die richtige Vorbereitung macht den Unterschied

Bevor der Lachs ins Eisfach wandert, steht die Vorbereitung an. Und hier entscheidet sich oft, ob das Ergebnis später überzeugt oder enttäuscht. Frischer Lachs sollte zunächst unter kaltem Wasser abgespült und anschließend gründlich trockengetupft werden. Restliche Feuchtigkeit führt nämlich zu Eiskristallen, die die Zellstruktur des Fisches beschädigen können.

Hast du einen ganzen Lachs gekauft, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Zerlegung. Schuppen entfernen, ausnehmen, filetieren – kurz gesagt, küchenfertig machen. Das mag zwar etwas Arbeit bedeuten, spart aber später Zeit und Platz im Gefrierfach. Außerdem lässt sich ein bereits portionierter Lachs viel gezielter auftauen.

Apropos Portionieren: Das ist wirklich wichtig. Niemand möchte ein Kilogramm Lachs auftauen, nur weil er 200 Gramm für ein Rezept braucht. Als Faustregel gelten 150 bis 200 Gramm als eine Portion – je nachdem, ob es als Hauptgericht oder Beilage verwendet wird.

Das Einfrieren: Schritt für Schritt

Jetzt wird's ernst. Die Verpackung ist das A und O beim Einfrieren von Lachs. Luft ist der Feind Nummer eins, denn sie führt zu Gefrierbrand und Qualitätsverlust. Profis verwenden Vakuumiergeräte, aber auch ohne dieses Equipment lassen sich gute Ergebnisse erzielen.

Gefrierbeutel sind die einfachste Lösung. Den Lachs hineinlegen, die Luft so gut wie möglich herausstreichen und fest verschließen. Ein Trick dabei: Den Beutel bis auf ein kleines Stück verschließen, dann einen Strohhalm einführen und die restliche Luft heraussaugen. Klingt etwas verrückt, funktioniert aber prima.

Alternativ kannst du den Lachs auch in Alufolie wickeln und anschließend in einen Gefrierbeutel stecken. Diese doppelte Verpackung schützt besonders gut vor Gefrierbrand. Manche schwören auch darauf, den Lachs vorher in Salzlake zu legen – das ist aber eher was für Profis und nicht unbedingt nötig.

Vergiss nicht, alles ordentlich zu beschriften. Datum, Gewicht, Art der Vorbereitung – all das hilft später beim Auftauen. Glaub mir, nach ein paar Monaten erkennst du sonst nicht mehr, was da im Tiefkühlfach liegt.

Haltbarkeit: Wie lange bleibt Lachs im Gefrierfach gut

Hier gibt's eine gute und eine noch bessere Nachricht. Die gute: Lachs hält im Gefrierfach deutlich länger als im Kühlschrank. Die noch bessere: Bei richtiger Lagerung sind es sogar bis zu 18 Monate. Das gilt allerdings nur für frischen Lachs, der ordentlich verpackt wurde.

Räucherlachs und andere bereits verarbeitete Lachsprodukte sind etwas empfindlicher. Hier solltest du nicht länger als drei Monate warten. Der Grund liegt in der veränderten Struktur und den Zusatzstoffen, die sich beim langen Einfrieren negativ auswirken können.

Ein wichtiger Punkt: Diese Zeiten gelten nur bei konstanter Temperatur um minus 18 Grad. Schwankungen, wie sie bei häufigem Öffnen der Gefriertruhe auftreten, verkürzen die Haltbarkeit erheblich. Deshalb gehört eingefrorener Lachs auch nicht in die Gefrierfachtür, sondern tief ins Innere des Gefrierschranks.

Auftauen will gelernt sein

Das Auftauen ist mindestens genauso wichtig wie das Einfrieren selbst. Wer hier Fehler macht, kann auch den besten eingefrorenen Lachs ruinieren. Die Goldene Regel lautet: Zeit lassen. Schnell geht selten gut.

Am besten tauts du Lachs über Nacht im Kühlschrank auf. Leg ihn dazu auf einen Teller – es kann nämlich durchaus etwas Flüssigkeit austreten. Die unterste Kühlschrankebene ist optimal, weil dort die Temperatur am konstantesten ist.

Wenn's mal schnell gehen muss, funktioniert auch ein kaltes Wasserbad. Den verpackten Lachs in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen und alle 30 Minuten das Wasser wechseln. Warmes oder sogar heißes Wasser ist tabu – das macht die Konsistenz kaputt und kann sogar gefährlich werden, weil sich Bakterien bilden.

Mikrowelle zum Auftauen? Besser nicht. Die ungleichmäßige Erwärmung führt zu matschigen Stellen und kann den Geschmack beeinträchtigen. Falls es wirklich nicht anders geht, dann nur auf niedrigster Stufe und mit viel Geduld.

Typische Fehler und wie du sie vermeidest

Einer der häufigsten Fehler ist das mehrfache Einfrieren. Lachs, der schon mal aufgetaut war, gehört nicht noch einmal ins Gefrierfach. Das ist nicht nur aus geschmacklicher Sicht problematisch, sondern kann auch gesundheitliche Risiken bergen.

Ein anderer Klassiker: zu große Portionen einfrieren. Wer einen ganzen Lachs am Stück einfriert, ärgert sich später beim Auftauen. Entweder dauert es ewig, oder man muss mehr auftauen als eigentlich benötigt.

Auch die Lagerung im Gefrierfach will bedacht sein. Lachs gehört nicht neben stark riechende Lebensmittel wie Zwiebeln oder Knoblauch. Er nimmt Gerüche auf, und das kann das Aroma verfälschen. Ein weiterer Punkt: Lass den Lachs nicht zu lange im Gefrierfach liegen. Auch bei optimaler Lagerung verschlechtert sich die Qualität mit der Zeit.

Qualität erkennen: Woran merkst du guten aufgetauten Lachs

Guter aufgetauter Lachs riecht frisch und angenehm nach Meer, nicht fischig oder sauer. Die Farbe sollte kräftig und gleichmäßig sein – bei Zuchtlachs eher orange-rosa, bei Wildlachs mehr rötlich. Wenn der Lachs gräulich oder fleckig aussieht, ist er nicht mehr in Ordnung.

Das Fleisch sollte fest sein und nicht matschig. Drückst du leicht darauf, sollte es sich schnell wieder in die ursprüngliche Form zurückbiegen. Bleibt eine Delle zurück, ist das ein schlechtes Zeichen.

Beim Anschneiden zeigt sich, ob alles richtig gemacht wurde. Richtig aufgetauter Lachs lässt sich sauber schneiden, ohne zu zerfallen. Das Fleisch sollte saftig glänzen, nicht stumpf oder trocken wirken.

Besondere Tipps für verschiedene Lachsprodukte

Räucherlachs braucht besondere Aufmerksamkeit. Die bereits eingeschweißten Packungen solltest du auf keinen Fall vor dem Einfrieren öffnen. Die Originalverpackung schützt optimal vor Luft und Feuchtigkeit. Nach dem Auftauen sollte Räucherlachs schnell verbraucht werden – länger als zwei Tage im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert.

Bei Lachssteaks oder dickeren Filets kann es sinnvoll sein, sie vor dem Einfrieren leicht anzubraten. Das sogenannte Blanchieren versiegelt die Oberfläche und verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit beim Auftauen verloren geht. Allerdings muss der Lachs dann vollständig abkühlen, bevor er ins Gefrierfach kommt.

Lachs in Marinade verhält sich wieder anders. Hier können sich die Aromen beim Einfrieren verstärken, was nicht immer erwünscht ist. Teste am besten mit einer kleinen Portion, wie sich deine Lieblingsmarinade beim Einfrieren verhält.

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