Cremiges und einfaches Bärlauch-Risotto

Wenn der Bärlauch sprießt, ist Risotto-Zeit! Cremig, aromatisch und überraschend simpel – dieses Frühlingsrezept bringt wilde Aromen auf den Teller.


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Benötigte Zutaten

4 Portionen

    Der Frühling macht sich bemerkbar, wenn in schattigen Wäldern die ersten grünen Bärlauchblätter durch den Waldboden brechen. Was für ein Moment! Dieser wilde Knoblauch bringt eine Frische mit sich, die kein getrocknetes Gewürz aus dem Supermarktregal hinbekommt. Sein Aroma ist intensiv, aber nicht aufdringlich – perfekt für ein Risotto, das nach mehr schmeckt, als seine schlichte Zutatenliste vermuten lässt. Tatsächlich braucht es nicht viel für dieses cremige Bärlauch-Risotto: neben dem grünen Frühlingsboten stehen lediglich Zwiebeln, Risotto-Reis, Weißwein, Gemüsebrühe, Butter und Parmesan auf der Liste. Weniger Zutaten, mehr Geschmack – so funktioniert gute Küche.

    Die Zubereitung folgt der klassischen Risotto-Technik, die sich seit Generationen bewährt hat. Zwiebeln werden glasig gedünstet, der Reis kommt hinzu und wird kurz angeröstet, bis er durchscheinend wird. Dann der Weißwein – er bringt Säure und Tiefe ins Spiel. Die warme Gemüsebrühe wird löffelweise zugegeben, während das Risotto sanft vor sich hin köchelt. Rühren, warten, nachgießen – das ist der Rhythmus, der aus simplen Zutaten ein cremiges Meisterwerk macht. Der Bärlauch kommt erst am Ende dazu, damit sein frisches Aroma nicht verkocht. Zusammen mit Butter und Parmesan wird er untergehoben und verwandelt das schlichte Reisgericht in ein Frühlingsgedicht auf dem Teller.

    Spannend ist dabei, dass Bärlauch deutlich milder schmeckt als echter Knoblauch. Seine Schärfe ist dezenter, fast schon elegant – daher nennt man ihn auch "Wilder Knoblauch". In der Küche lässt er sich vielseitig einsetzen: als Pesto, in Suppen oder eben in diesem Risotto. Wichtig ist nur, dass du ihn wirklich frisch verwendest. Getrockneter Bärlauch taugt höchstens für den Notfall – das frische Kraut hingegen bringt diese typische Frühlingsnote mit, die das Risotto zu etwas Besonderem macht. Übrigens: Falls du keinen Bärlauch findest oder die Saison verpasst hast, funktioniert das Rezept auch mit frischem Spinat oder Rucola. Dann wird's zwar nicht dasselbe Gericht, aber trotzdem lecker.

    Vorbereitung der Zutaten

    Bevor es an den Herd geht, bereitest du alle Zutaten vor – beim Risotto läuft nämlich alles relativ zügig ab. Den Bärlauch gründlich waschen und trocken tupfen. Dann klein schneiden, entweder mit dem Messer oder – noch einfacher – mit einem Kompaktmixer. Wer es ganz fein mag, kann die Blätter auch mit den Händen zupfen. Die Zwiebeln schälen und fein hacken. Die Gemüsebrühe in einem separaten Topf warm halten – das ist wichtig, damit der Garprozess des Reis nicht unterbrochen wird.

    Zwiebeln andünsten und Reis anrösten

    Olivenöl in einem schweren Topf oder einer Pfanne erhitzen. Die gehackten Zwiebeln hineingeben und bei mittlerer Hitze andünsten, bis sie glasig werden – das dauert etwa 3-4 Minuten. Jetzt kommt der Risotto-Reis dazu. Kurz anrösten, bis die Körner durchscheinend werden und anfangen zu duften. Das ist der Schlüssel für ein cremiges Risotto: Die Stärke in den Reiskörnern wird so aktiviert und kann später die Flüssigkeit besser aufnehmen.

    Mit Weißwein ablöschen

    Der Weißwein kommt jetzt ins Spiel – einfach über den Reis gießen und das charakteristische Zischen genießen. Der Alkohol verdampft schnell, zurück bleibt die Säure, die dem Risotto Tiefe verleiht. Falls du keinen Wein zur Hand hast, funktioniert auch Apfelsaft – dann wird das Risotto etwas süßlicher, aber immer noch lecker. Rühren, bis die Flüssigkeit fast vollständig verkocht ist.

    Brühe zugeben und köcheln lassen

    Jetzt beginnt die meditative Phase: Warme Gemüsebrühe zugeben, bis der Reis gerade so bedeckt ist. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen und dabei regelmäßig rühren. Sobald die Flüssigkeit fast aufgesogen ist, wieder Brühe nachgießen. Dieser Vorgang dauert etwa 25-35 Minuten – je nach Reissorte kann es etwas variieren. Das Risotto ist fertig, wenn die Körner außen cremig sind, aber noch einen leichten Biss haben. Italiener nennen das "al dente" – und genau so soll es sein.

    Bärlauch, Butter und Parmesan unterheben

    Wenn das Risotto die richtige Konsistenz hat, nimmst du es vom Herd. Jetzt kommt der große Moment: Bärlauch, Butter und geriebenen Parmesan unterheben. Die Butter sorgt für extra Cremigkeit, der Parmesan bringt Umami ins Spiel, und der Bärlauch – nun ja, der macht aus dem schlichten Reisgericht ein Frühlingserlebnis. Alles vorsichtig unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren. Risotto wartet nicht gerne – es schmeckt am besten, wenn es dampfend heiß auf den Teller kommt.

    Vegane Variante

    Wer das Risotto vegan zubereiten möchte, tauscht einfach die Butter gegen pflanzliche Margarine und lässt den Parmesan weg. Besonders gut funktioniert die Margarine Alsan-S – sie kommt geschmacklich nah an echte Butter heran. Alternativ kannst du auch einen veganen Parmesan-Ersatz verwenden oder das Risotto mit Hefeflocken verfeinern. Die bringen eine ähnliche Umami-Note wie der italienische Käse.

    Profi-Tipps für perfektes Risotto

    Ein paar Kniffe machen den Unterschied zwischen gutem und großartigem Risotto: Den Reis immer kurz anschwitzen, bis er glasig wird – dadurch nehmen die Körner die Flüssigkeit besser auf. Die Brühe sollte immer warm sein, kalte Flüssigkeit unterbricht den Garprozess. Die Flüssigkeit nach und nach zugeben, nicht alles auf einmal – so wird das Risotto schön cremig, ohne matschig zu werden. Das Risotto sollte nur sanft köcheln, nicht sprudelnd kochen. Und zum Schluss: Sofort servieren! Risotto ist kein Geduldstyp.

    Übrigens passt zu diesem Bärlauch-Risotto wunderbar ein einfacher grüner Salat oder geröstete Ofentomaten. Auch gebratener Lachs harmoniert hervorragend mit den frischen Frühlingsaromen. Ach ja, und falls Bärlauch übrig bleibt: Einfach einfrieren oder zu Pesto verarbeiten – so hast du auch nach der Saison noch etwas von dem wilden Frühlingsgeschmack.

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