Spinatknödel mit cremiger Käsesauce

Wenn draußen der Wind pfeift, gibt's nichts Besseres als dampfende Spinatknödel mit cremiger Käsesauce. Altbackene Brötchen werden zu saftigen Knödeln. Einfach, deftig und verdammt lecker.


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Benötigte Zutaten

4 Portionen

    Spinatknödel mit Käsesauce – das klingt nach Gemütlichkeit, nach einem warmen Zuhause und nach dem Duft, der sich in der Küche ausbreitet, wenn draußen die ersten Herbstblätter fallen. Dieses Gericht hat etwas Bodenständiges, etwas Ehrliches. Keine komplizierten Techniken, keine exotischen Zutaten. Stattdessen altbackene Brötchen, die eine zweite Chance bekommen, tiefgrüner Spinat und würziger Bergkäse, der in der heißen Milch zu einer samtigen Sauce wird. Spannend ist dabei, dass diese scheinbar einfache Kombination so viel mehr ist als die Summe ihrer Teile.

    Die Wurzeln dieses Gerichts liegen in den österreichischen und südtiroler Küchen, wo Spinatknödel traditionell als Hauptspeise serviert werden. Dort haben die Köche schon vor Jahrhunderten verstanden, dass man aus wenigen guten Zutaten ein Festmahl zaubern kann. Die Käsesauce ist dabei nicht nur Beilage, sondern der perfekte Partner für die würzigen Knödel. Sie umhüllt sie wie eine warme Umarmung und sorgt dafür, dass jeder Bissen cremig und sättigend wird. Interessant ist, dass die Konsistenz der Sauce entscheidend ist – sie muss dick genug sein, um an den Knödeln zu haften, aber nicht so dick, dass sie klumpig wird.

    Was dieses Rezept besonders macht, ist seine Vielseitigkeit. Du kannst es spontan zubereiten, wenn du noch Brötchen vom Wochenende übrig hast. Die meisten Zutaten hast du wahrscheinlich sowieso zu Hause. Und das Beste daran: Es schmeckt der ganzen Familie. Kinder lieben die milden, grünen Knödel, Erwachsene schätzen die würzige Käsesauce. Nebenbei ist es auch noch ein prima Weg, um Gemüse unterzubringen – der Spinat versteckt sich so geschickt in der Knödelmasse, dass auch Gemüsemuffel nicht meckern können.

    Die Knödelmasse vorbereiten

    Der erste Schritt ist entscheidend für das Gelingen der Spinatknödel. Nimm den tiefgefrorenen Blattspinat aus dem Gefrierschrank und lass ihn vollständig auftauen. Das dauert etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur. Richtig wichtig ist jetzt das Ausdrücken – und zwar gründlich. Nimm den Spinat in beide Hände und drücke so viel Wasser wie möglich heraus. Wenn du denkst, es geht nicht mehr, drück nochmal. Diese Feuchtigkeit würde später die Knödel aufweichen und sie könnten beim Kochen zerfallen.

    Während der Spinat abtropft, hackst du die Zwiebel fein. Hier gilt: Je feiner, desto besser, denn große Zwiebelstücke stören später beim Formen der Knödel. Die altbackenen Brötchen schneidest du in gleichmäßige Würfel – etwa einen Zentimeter groß. Sind sie zu groß, werden die Knödel ungleichmäßig. Zu klein, und sie verschwinden komplett in der Masse.

    In einem großen Topf lässt du die Butter schmelzen. Sobald sie anfängt zu schäumen, gibst du die gehackte Zwiebel dazu. Dünstest sie bei mittlerer Hitze, bis sie glasig wird – das dauert etwa drei bis vier Minuten. Der Geruch wird jetzt schon verführerisch. Gieß die Milch dazu und würze mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskat. Die Mischung einmal aufkochen lassen und dann von der Hitze nehmen.

    Knödelteig zusammenfügen

    Die Brotwürfel kommen in eine große Schüssel. Gieß die heiße Milch-Zwiebel-Mischung darüber und rühre vorsichtig um. Jetzt heißt es warten – etwa zehn Minuten, bis die Milch vollständig eingezogen ist. Das Brot saugt sich voll wie ein Schwamm. In dieser Zeit kannst du den Spinat noch einmal klein schneiden. Nicht zu fein, ein paar größere Stücke dürfen ruhig bleiben.

    Sobald die Brotmasse etwas abgekühlt ist, kommen die Eier dazu. Jetzt wird es etwas mühsam, aber das gehört dazu: Alles mit den Händen verkneten. Dabei geriebenen Bergkäse und Paniermehl untermischen. Die Masse wird dabei fester und bekommt eine schöne grüne Farbe vom Spinat. Sollte der Teig zu feucht sein, einfach noch etwas Paniermehl dazugeben. Ist er zu trocken, löffelweise Milch unterkneten.

    Jetzt kommt der wichtigste Schritt: die Ruhezeit. Decke die Schüssel ab und lass den Teig 15 Minuten quellen. Das ist keine Verschwendung von Zeit, sondern essentiell. Das Brot kann so die Feuchtigkeit komplett aufnehmen, und die Knödel werden später nicht bröselig.

    Spinatknödel formen

    Nach der Ruhezeit ist der Teig bereit zum Formen. Befeuchte deine Hände mit kaltem Wasser – das verhindert, dass die Masse an den Händen klebt. Nimm eine Handvoll Teig und rolle ihn zwischen den Handflächen zu einer Kugel. Sie sollte etwa so groß sein wie ein Tennisball. Nicht zu fest drücken, sonst werden die Knödel zu kompakt und schwer.

    Aus der Teigmenge entstehen etwa zwölf Knödel. Lege sie auf ein bemehltes Brett oder einen Teller. Wichtig ist, dass sie sich nicht berühren, sonst kleben sie zusammen. Während du formst, setzt du schon einen großen Topf mit Salzwasser auf. Das Wasser sollte etwa zur Hälfte den Topf füllen.

    Knödel garziehen lassen

    Sobald das Wasser kocht, reduzierst du die Hitze deutlich. Die Knödel dürfen nur simmern, nicht sprudelnd kochen. Das ist ein häufiger Fehler – bei zu großer Hitze platzen die Knödel auf oder zerfallen komplett. Das Wasser sollte nur leicht blubbern, fast schon ruhig sein.

    Lasse die Knödel vorsichtig ins Wasser gleiten. Sie sinken erst zu Boden und steigen dann nach einigen Minuten an die Oberfläche. Das ist das Zeichen, dass sie bald fertig sind. Insgesamt brauchen sie etwa 12 bis 15 Minuten. In dieser Zeit nicht am Topf rühren oder die Knödel bewegen – sie sind empfindlich.

    Käsesauce zubereiten

    Während die Knödel im Wasser ziehen, bereitest du die Käsesauce zu. In einem kleineren Topf lässt du die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen. Sobald sie flüssig ist, rührst du das Mehl mit einem Schneebesen ein. Wichtig: Kontinuierlich rühren, damit keine Klumpen entstehen. Die Mischung sollte eine hellbraune Farbe bekommen – das ist die Mehlschwitze.

    Jetzt kommt der knifflige Teil: die Milch. Gieß sie schluckweise unter ständigem Rühren dazu. Nicht alles auf einmal, sonst entstehen Klumpen. Nach jedem Schluck kurz warten, bis die Milch vollständig eingearbeitet ist. Die Sauce wird dabei immer dicker. Lass sie etwa fünf Minuten köcheln, bis sie eine cremige Konsistenz hat.

    Nimm den Topf vom Herd und rühre den geriebenen Bergkäse unter. Er schmilzt in der heißen Sauce und macht sie herrlich cremig. Schmecke mit Salz und Pfeffer ab. Die Sauce sollte würzig sein, aber nicht zu salzig – der Käse bringt schon viel Geschmack mit.

    Anrichten und servieren

    Die Knödel sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen und sich fest anfühlen. Hebe sie vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser und lass sie kurz abtropfen. Lege sie auf vorgewärmte Teller – pro Person etwa drei bis vier Knödel, je nach Hunger.

    Die Käsesauce gönnst du großzügig über die Knödel. Sie sollte sie fast komplett bedecken. Wer mag, kann noch etwas geriebenen Käse darüber streuen oder frische Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie darüber geben. Ein Salat als Beilage rundet das Gericht ab – ein einfacher grüner Salat mit Vinaigrette passt perfekt.

    Serviere die Spinatknödel sofort, solange sie noch heiß sind. Sie schmecken am besten frisch aus dem Topf, wenn die Käsesauce noch dampft und die Knödel ihre fluffige Konsistenz haben. Guten Appetit!

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